Eosinophiler Granulom-Komplex

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Katze:

Eosinophiler Granulom-Komplex

Bei den Hautveränderungen Ihrer Katze wird eine Erkrankung vermutet, die als eosinophiler Granulom-Komplex bezeichnet wird.
Unter diesem Fachbegriff werden drei unterschiedliche Hautreaktionen zusammengefasst:

  • das eosinophile Geschwür im Maulbereich,
  • das eosinophile Granulom v.a. im Nacken, Rücken und Bauchbereich,
  • und das lineare Granulom an den Hinterbeinen.                   

Die Krankheit hat ihren Namen von bestimmten weißen Blutkörperchen (eosinophile Granulozyten), die an den entzündeten Stellen vermehrt anzutreffen sind.
Die Veränderungen haben oft ein typisches Aussehen. Durch Kratzen und Belecken können die Hautstellen auch wie schlecht heilende Wunden aussehen. Dann ist die Entnahme einer Hautprobe (Biopsie) zur pathologischen Untersuchung für die Diagnose notwendig.

Was sind die Ursachen der Erkrankung?

Die ersten Veränderungen können manchmal „wie über Nacht“ entstehen. Oft kann das Auftreten der Erkrankung mit Flohbefall oder einem Futterwechsel in Verbindung gebracht werden. Es gilt heute als erwiesen, dass allergische Reaktionen der Katze ein wesentlicher Auslöser für diesen Krankheitskomplex sind. Verursacher von Allergien bei Katzen sind vor allem Flohstiche, Futtermittel oder Hausstaubmilben.

Was kann man dagegen tun?

Die Behandlung selbst entspricht der Therapie allergischer Erkrankungen. Je nach Ausmaß finden v.a. An-tihistaminika und Kortisonpräparate Anwendung. Nebenwirkungen treten dabei viel seltener als beim Menschen auf.
Wichtig ist jedoch zu betonen, dass diese Erkrankung behandelt, aber nicht geheilt werden kann. Ein erneuter Ausbruch der Krankheit kann nur verhindert werden, wenn der Kontakt mit dem allergie-auslösenden Stoff vermieden wird. Deshalb ist die Suche danach sehr wichtig. Eine gründliche Flohtherapie und spezielle Allergie-Diäten sind dabei sehr hilfreich.

Plasmazelluläre Pododermatitis und Stomatitis

Auch bei dieser Erkrankung wird ein Zusammenhang mit allergischen Stoffen vermutet. Verdickte, violett verfärbte Pfoten und Geschwüre der Maulschleimhaut verbergen sich hinter diesem Begriff. Besonders die schweren Entzündungen des Zahn-fleisches sind für Katzen schmerz-haft und Grund für Nahrungsverweigerung. Die Veränderungen können einzeln oder auch gemeinsam auftreten.

Welche Therapien sind möglich?

Die Ursache der Erkrankung ist bislang nicht bekannt. Neben den Allergien sind chronische Viruserkran-kungen und Immunschwächen für den Ausbruch der Erkrankung mit verantwortlich. Während die Pfoten manchmal nach Wochen selbst heilen, ist bei Befall der Mundhöhle immer eine Therapie notwendig. Spezielle Kortisonpräparate bewirken meist eine rasche Besserung. Für die Immuntherapie stehen hoch-moderne Präparate zur Verfügung (z.B. Interferon), deren Anwendung allerdings mit höheren Kosten verbunden sind.

In manchen Fällen verspricht eine ungewöhnliche Maßnahme den besten Therapieerfolg: das Ziehen sämtlicher (!) Zähne führt zum dauerhaften Abheilen der Maulentzündung. Entgegen aller Befürchtungen fressen die Katzen am Tag nach der Behandlung oft besser als viele Wochen zuvor.