Tierische Informationen: Hunde
Krankheiten Magen-Darm
Erbrechen und Durchfall
Die Ursachen für akutes Erbrechen und Durchfall sind sehr zahlreich und bedürfen bei einer Dauer von mehr als 2-3 Tagen unbedingt einer tierärztlichen Abklärung. Neben Erkrankungen von Magen und Darm können auch andere Organsysteme (z. B. Nieren oder Zähne) oder Parasiten für diese Symptome mitverantwortlich sein.
Beobachten Sie bitte Ihr Tier während der Therapie auch zu Hause. Achten Sie bitte besonders auf Konsistenz, Beimengungen oder Fremdkörper in Kot oder Erbrochenem. Sollte derartiges auftreten, bringen Sie bitte eine kleine Probe davon zur Laboruntersuchung mit.
Bei Durchfall ist eine Kotprobe von mehreren (3) Absätzen sinnvoll. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Abklärung der Ursache der Erkrankung.
Jungtiere/Welpen gelten stets als Notfall!
Neben der Therapie der Grundkrankheit empfiehlt es sich, das Tier über die folgenden Tage bis zum Abklingen der Symptomatik mit leichtverdaulicher Diät zu füttern.
Dafür eignet z.B. folgendes:
- Hüttenkäse oder Natur-Joghurt
- Weichgekochter Reis mit gekochtem Hühnchen
- Kartoffelbrei mit gekochtem Hühnchen
- Kommerzielle Diätfuttermischungen für Magen- Darm-Erkrankungen
(z. B. Hill’s Prescription Diet i/d und andere) - Moro’sche Möhrensuppe (Rezept an der Rezeption oder im Internet)
Das Füttern von Trockenfutter sollte bei Erbrechen ausgesetzt werden, da es i.d.R. sehr lange im Magen liegt und diesen somit belastet.
Sämtliche Diäten sollten mit kleinen Portionen über den Tag verteilt begonnen werden. Danach Menge wieder langsam steigern und bei gutem Befinden normales Futter untermischen.
Auf ständige, ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist unbedingt zu achten, hastiges Trinken großer Mengen sollte vermieden werden. Geeignet sind Wasser oder verdünnte Hühnerbrühe, ggf. auch stark verdünnte Milch.
Sie sollten etwas Geduld haben, aber im Interesse Ihres Tieres konsequent sein. Es hängt zum großen Teil von der strikten Einhaltung der Diät ab, wie schnell es gesund wird.
Nahrungsmittelunverträglichkeit
Chronischer Durchfall, wiederkehrende Ohrentzündungen und Juckreiz im Kopf-Halsbereich oder am gesamten Körper können neben vielen anderen Ursachen Erscheinungen einer Unverträglichkeit von Futtermitteln sein.
Die Überempfindlichkeit des betroffenen Tieres richtet sich dabei meist nicht, wie oft vermutet, gegen die Art des Futters (Trocken- oder Dosenfutter) oder gegen gewisse Fabrikate, sondern gegen Einzelbestandteile der aus verschiedenen Rohstoffen zusammengesetzten Futtermittel.
Man weiß heute, dass vor allem Eiweiß, also Fleisch verschiedener Tierarten, wie z.B. vom Schwein und Rind, sowie bestimmte Getreidesorten Ursache dieses Krankheitsbildes sind.
Die Empfindlichkeit eines Tieres gegenüber einem Futtermittel ist nicht von der Qualität und dem Preis eines Produktes abhängig, so dass ein Wechsel zu einem teureren Futter meist keine Verbesserung der Beschwerden des Tieres bringt.
Leider gibt es keine aussagekräftigen Laboruntersuchungen, um eine Futtermittelallergie festzustellen oder auszuschließen. Neben der Abklärung anderer möglicher Krankheitsursachen kann nur die ausschließliche Fütterung mit bestimmten Futterbestandteilen zu einer Diagnose und somit zu einer ursächlichen Therapie führen.
Dabei sind wir als Tierärzte sehr auf Ihre Mithilfe angewiesen.
Deshalb möchten wir Sie, Ihre Familie und auch alle Personen, die mit Ihrem Tier Kontakt haben, bitten, im Interesse des Tieres sich streng an den von uns individuell verordneten Diätplan zu halten.
Bitte beachten Sie, dass während des von uns genannten Zeitraumes nur die von uns genau bezeichneten Nahrungsmittel (oder ein bestimmtes Fertigfutter) zur Futterzubereitung verwendet werden dürfen.
Achten Sie auch bitte strengstens darauf, dass keinerlei Futterzusätze (Vitamine etc.), Tischreste, Belohnungen (Hundekuchen, Kauknochen, „Schmackos“ und ähnliches) verfüttert werden.
Schon kleinste Mengen könnten das Ergebnis der mindestens 8-wöchigen Ausschlussdiät verfälschen oder sogar unnötig gefährden.
Mit Hilfe von Spezialdiäten lassen sich die allergieauslösenden Stoffe meist zuverlässig finden und damit künftig die Krankheitssymptome vermeiden.
Ziel ist es, einen Ernährungsplan zu finden, der das Tier von quälendem Juckreiz und anderen Beschwerden langfristig und auf natürliche Art befreit.
Und somit die dauerhafte und zusätzliche, meist lebenslange Einnahme von Arzneimitteln zu vermeiden.
Wir danken Ihnen für Ihre Mitarbeit und möchten Sie bitten, sich bei weiteren Fragen bezüglich der Fütterung vertrauensvoll an uns zu wenden.